Immer dann, wenn es nicht rund läuft im gesellschaftlichen Zusammenleben, wird oft lautstark nach staatlicher Hilfe und Regulierungen gerufen. Für die in einer Demokratie aufgewachsenen Menschen ist das vermutlich ein erster Reflex. Der Staat kann jedoch nicht alle Bereiche unseres Zusammenlebens regulieren und ich denke, das sollte er auch nicht.
Staatliche Überregulierung ist kein Garant für eine funktionierende Gesellschaft. Eigeninitiative, Empathie, Freude am Helfen, Sinngebung, Gestaltungsspielraum und vieles mehr prägen eine Gesellschaft, die lebens- und liebenswert ist.
Sicherlich läuft auch einiges schief und das Gerechtigkeitsempfinden wird manchmal auf eine harte Probe gestellt, aber die Vorteile überwiegen.
Die Flüchtlingskrise hat es gezeigt. Die Hilfsbereitschaft vieler Menschen, ihr hohes Engagement und ihr Einfallsreichtum bei der Notwendigkeit von Lösungen haben die Probleme dieser außergewöhnlichen Herausforderungen erheblich entschärft. Sicher, auch der Staat ist massiv gefordert. Insbesondere bei den Langzeitauswirkungen müssen staatliche Konzepte her. Das gute Zusammenspiel von Staat, Institutionen, Unternehmen und Menschen ist prägend für eine funktionierende Demokratie.
Die Corona-Pandemie wiederum zeigt, dass staatliche Führung an vielen Stellen erforderlich ist. Ob der deutsche Staat sich hier immer für die „richtigen“ Maßnahmen entschieden hat, wird voraussichtlich erst in Zukunft klarer ersichtlich sein. Freiwilligkeit ist nicht zwangsläufig ein Vorteil. Im Pariser Klimaabkommen haben sich 197 Staaten verpflichtet, sich selbst Ziele zur Reduzierung ihrer Emissionen zu setzen und diese Ziele alle fünf Jahre zu überprüfen. Konkrete Vorgaben zur verpflichtenden Reduzierung der Treibhausgase gibt es nicht. Wie so oft im Leben, rächt sich diese Freiwilligkeit. Die Bilanz nach fünf Jahren Pariser Klimaschutzabkommen ist leider erschütternd.
Nachhaltigkeit ist die Fähigkeit, zu leben und sich zu entwickeln, ohne die natürlichen Ressourcen für die Zukunft zu erschöpfen. Wir müssen sicherstellen, dass genügend Ressourcen für künftige Generationen zur Verfügung stehen. Nachhaltige Unternehmen agieren sozial verantwortlich, beachten den Umweltschutz und konzentrieren sich auf das dynamische Gleichgewicht der menschlichen und natürlichen Systeme.
Sehr erfreulich ist es, dass immer mehr Unternehmen erkannt haben, dass soziale und ökologische Verantwortung kein Marketinginstrument in Hochglanzbroschüren ist. Corporate Social Responsibility (CSR) ist die nachhaltige, soziale, ökologische und ökonomische Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften, sind langfristig oft erfolgreicher. Konkret bedeutet das u.a.: sparsamer Einsatz von natürlichen Ressourcen, Schutz von Klima und Umwelt, faire Geschäftspraktiken, mitarbeiterorientierte Personalpolitik und auch Unterstützung von sozialen Projekten.
Aufgrund des Klimawandels und der damit verbundenen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen wird ein professionelles Klimamanagement in Unternehmen immer wichtiger. Nachhaltigkeit im Handeln von Unternehmen, bis hin zur Klimaneutralität, sind Aktionsbereiche, die für Unternehmen existenziell sind oder es zukünftig sein werden. HR ist mit seinen guten Verbindungen zu allen Unternehmensbereichen ideal dafür geeignet, die Rolle eines grünen Unternehmens zu planen und zu steuern. Klimaneutrale Unternehmen sind eine Grundvoraussetzung für das Aufhalten des Klimawandels. HR ist prädestiniert, die Aufgaben des Klimamanagements, vom Carbon Footprint bis hin zur Klimaneutralität, zu übernehmen.
Ich selbst habe mich dafür entschieden, aktiv den Klimaschutzverein CLIMATE PROTECTION ACTIVITIES e.V. zu unterstützen. Der Verein möchte informieren und aufklären und führt Maßnahmen durch (u. a. Aufforstung), welche zeitnah und nachhaltig positive Auswirkungen auf den Umwelt- und Klimaschutz haben.
Autor: Wolfgang Witt, CLIMPROACT